Unsichere Passwörter sind eine Gefahr, aber Anwender und Hersteller vernachlässigen nach wie vor die Sicherheit ihrer Eingangstüren ins Netzwerk und schlampen bei den Passwörtern.
Unsichere Passwörter bergen erhebliches Gefahrenpotential.
Die Sicherheitsspezialisten von ESET haben jetzt die Top 10 der unsicheren
Router-Passwörter zusammengespielt. Das ist die Hitliste:
Top-10 der beliebtesten schwachen Router-Passwörter
1. admin
2. root
3. 1234
4. guest
5. password
6. 12345
7. support
8. super
9. Admin
10. pass
Router sind die Torwächter für das Netzwerk, aber häufig
setzen diese wichtigen Geräte beim Schutz vor unerlaubtem Zugriff lediglich auf
ein Passwort, um auf die Administrationsoberfläche zu gelangen. Dies kann
fatale Folgen haben: Jeder, der das Kennwort weiß oder leicht errät, erhält den
Zugriff auf das gesamte Netzwerk. Dass dem vergebenen Zugangscode für die
Konfiguration sowie dem WLAN-Netz eine Schlüsselrolle zukommt, wissen wohl zu
wenige Anwender.
ESET Sicherheitsexperten haben die aktuellen
Telemetrie-Daten des ESET Netzwerk-Scanners ausgewertet und besorgniserregende
Ergebnisse erlangt: Mehrere Tausend der über 100.000 gescannten Geräte benutzen
Standard-Passwörter. Häufig sind diese
Geräte viele Jahre ohne Veränderung im Einsatz.
„Anwender, die bei
ihren Routern den Administratorzugang nicht absichern, schützen auch in den
meisten Fällen ihr WLAN-Netz nicht mit sicheren Kennwörtern. Router sollten
niemals mit werksseitig eingerichteten oder schwachen Passwörtern betrieben
werden. Auch der Benutzername sollte, wenn möglich, individualisiert werden“,
erklärt Michael Schröder, Security Business Strategy Manager DACH bei ESET.
„Gängige Kennwörter sind die ersten, die Cyberkriminelle ausprobieren und
bieten keinen Schutz. Gerade WLAN-Schlüssel und Administrator-Passwörter
sollten daher bereits bei der Einrichtung individuell vergeben werden.“
Der WLAN-Router ist die Schaltzentrale des heimischen
Netzwerks und zuständig für die Internetversorgung in den eigenen vier Wänden.
Auch Smart Home Geräte von Sicherheitskameras über Heizanlagen bis hin zu
Schließsystemen werden über Router gesteuert und verwaltet. Laut einer Umfrage
des Digitalverbandes Bitkom haben bereits rund 30 Prozent der Deutschen in
ihrem Zuhause eine Smart Home Anwendung installiert. Diese zentrale Rolle und
der rasant steigende Einsatz solcher Anwendungen macht den Router zu einem
beliebten Ziel für Cyberkriminelle. Bei dem oftmals laschen Umgang von
Anwendern mit der Passwort-Sicherheit wundert es nicht, dass Angriffe zunehmen.
Die Administrationsoberfläche sowie das WLAN-Netzwerk eines
Routers werden jeweils durch ein Passwort geschützt. Keinesfalls sollte das
Kennwort genutzt werden, das der Hersteller mit dem Gerät ausgeliefert hat. Ein
gutes Router-Passwort sollte mindestens 8 bis 12 Zeichen lang sein. Anwender
sollten sich einen Satz überlegen, der mindestens eine Zahl enthält, und sich
gut merken lässt. Zum Beispiel: „Am liebsten esse ich Pizza mit vier Zutaten
und extra Käse!“. Nimmt man nun den ersten Buchstaben eines jeden Wortes ergibt
dies: „AleiPm4Z+eK!“. Schon haben Anwender ein sicheres Passwort.
ESET gibt folgende Tipps für einen sicheren Router:
Firmware aktuell halten: Aktualisierungen bringen in vielen
Fällen neue Funktionen und schließen Sicherheitslücken. Wenn möglich, sollten
automatische Updates im Menü des Router aktiviert oder regelmäßig nach
Aktualisierungen gesucht werden.
Fernzugriff deaktivieren: Mit dem Fernzugriff öffnen
Anwender Ports auf ihrem Gerät. Zwar bringt diese Funktion zahlreiche Vorteile,
doch Hacker erhalten dadurch auch einen weiteren Angriffspunkt. Der Fernzugriff
sollte daher deaktiviert bleiben.
Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) aktivieren: Moderne
Router bieten die Möglichkeit, 2FA zu aktivieren. Werden Einstellungen
verändert, müssen diese durch eine weitere Quelle verifiziert werden. Diese
Bestätigung kann mit dem Drücken einer bestimmten Taste am Gerät oder mit dem
Telefon erfolgen.
WLAN-Passwort ändern: Die beste Verschlüsselungsmethode ist
nutzlos, wenn das dazugehörige Passwort leicht zu erraten ist. Insbesondere bei
den Standard-Passwörtern, die werksseitig festgelegt sind, besteht die Gefahr,
dass Hacker mittels spezieller Programme bekannte Passwwörter automatisch
durchtesten.
WPS-PIN abschalten: “Wi-Fi Protected Setup” (WPS) ist ein
Standard zum schnellen Aufbau eines verschlüsselten WLAN-Netzwerks. Anwender
benötigen hierzu lediglich eine PIN, die auf dem Gerät abzulesen ist. Diese
Funktion sollte deaktiviert werden, da sie leicht zu knacken ist.
Netzwerknamen ändern: Nutzer sollten ihrem WLAN einen neuen
Namen (SSID) geben. Der voreingestelle enthält oft Herstellernamen und
Gerätetyp. Angreifer können so direkt nachschauen, ob es bekannte
Schwachstellen des Routers gibt.
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