Direkt zum Hauptbereich

Adobe will Marktführerschaft ausbauen

Wenn die Nummer Eins die Nummer Zwei schluckt, ist das für die Marktteilnehmer immer bedeutsam. So geschehen bei Grafik-Software, wo der unangefochtene Spitzenreiter Adobe (Photoshop) nun den einzig ernstzunehmenden Rivalen Macromedia (Flash) übernommen hat. Und für den Fachhandel könnte das positive Auswirkungen haben. Das meint jedenfalls Gerald Haberecker, Senior Manager Value Added Software bei Ingram Micro: » Wir stehen dem Merge positiv gegenüber und rechnen mit besseren Geschäftsmöglichkeiten und attraktiven Angeboten für den Channel.« Durch die Übernahme von Macromedia habe Adobe ein Komplettportfolio erlangt, das es ermöglicht, neue Kunden zu gewinnen und von den neuen Gesamtlösungen zu profitieren. »Aufgrund der Ergänzung der Sortimente macht auch im Enterprise Bereich die Verschmelzung absolut Sinn«, resümiert Haberecker. Ins gleiche Horn stößt Benjamin Reitzes, Analyst bei UBS: »Durch den Kauf wird Adobe ins kombinierte Audio-Video-Segment vorstoßen.« Dass dabei Tempo gemacht wird, verspricht Fritz Fleischmann, Geschäftsführer Central Europe bei Adobe: »Wir werden die Integration von Macromedia schnell vorantreiben.« Zwei Produkt-Bundles, die die Software von Abobe (Creative Suite und Video) und Macromedia (Studio und Flash) kombinieren, sind bereits erschienen. Ein drittes Bundle soll zum Jahresanfang folgen. Die Channel-Integration für die Box-Produkte soll laut Adobe CEO Bruce Chizen schon in den nächsten drei Monaten abgeschlossen werden. Das wird sich in Zahlen niederschlagen. Das soeben abgeschlossene Geschäftsjahr war schon sehr erfolgreich, nämlich 1,96 Milliarden Dollar Umsatz, das bedeutet ein Wachstum von 18 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Und für 2006 erwartet das Unternehmen sogar 2,7 Milliarden Dollar Umsatz. Auch die Marge kann sich sehen lassen, sie wird bei über 20 Prozent liegen. Dabei sind alle drei Geschäftsbereiche gleichermaßen erfolgreich: Grafik, Video und Acrobat entwickeln sich alle sehr positiv. Bei letzterem hat das Unternehmen gerade in Deutschland einen wichtigen Meilenstein erreicht. Die digitale Signatur auf PDF-Basis wurde vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik zertifiziert. Damit ist zum ersten Mal die digitale Signatur von den Behörden als gesetzeskonform abgesegnet werden. »Wir erwarten, dass wir jetzt die Zusammenarbeit mit Systemhäusern wesentlich ausbauen, vor allem im Behördenumfeld,« meint Fleischmann. Er sieht auch Chancen für Systemhauspartner in den Branchen Handel und Finanzen, generell dort, wo es starke direkte Kommunikation mit den Kunden gibt. »Die Nachfrage ist enorm, nun sollten die Händler auf den Zug aufspringen«, fordert Fleischmann. Auf strategischer Ebene hat Adobe die Zusammenarbeit vor allem mit SAP ausgebaut: Die Walldorfer werden PDF-Produkte in ihrer Netweaver-Suite verwenden.

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Oracle 11 g Middleware geht an den Start

Die Oracle 11 g Middleware setzt auf eine komplett offene Infrastruktur. Bisher ist die IT zu spezialisiert, die Heterogenität sorgt für Komplexität, Inkompatibilität. Oracle nimmt dagegen nach eigenem Anspruch die Komplexität aus der Middleware heraus und bietet eine breitere Perspektive als der Wettbewerb. Die Kunden stellen immer mehr rich Web-Applikationen bereit. Dies ergibt eine Gelegenheit für einen standardbasierten Layer für Anwendungen. Mehr als 90.000 Kunden gibt es bereits für die Oracle Middleware. Diese zeigen eine ähnliche Kundenzufriedenheit wie bei der Datenbank. Die Entwicklungscommunity ist groß und umfasst 1,2 Millionen Mitglieder. Mehr als 5.000 Softwarehersteller setzen auf die Oracle Middleware, es gibt 40.000 zertifizierte Systemhäuser, das ist das größte Partnerökosystem bei Middleware. Mit dem Launch von 11 g gibt es Releases der SOA Suite, JDevolper und Weblogic. Es ist die Basis für agile Geschäftsanwendungen, intelligentes Enterprise, löst Geschäftsprobleme

Digitaler Vertrieb hat Zukunft

 Insbesondere im Mittelstand gibt es noch Nachholbedarf bei der Digitalisierung. Speziell der Vertrieb zögert noch, was den Einsatz digitaler Technologien angeht und befürchtet den Verlust des Kundenkontakts. Doch diese Sorge ist weitgehend unbegründet und stellt vielmehr eine Chance dar, die es zu ergreifen gilt.  

So überwinden Sie die Angst vor der Digitalisierung

 Neue Technologien wie aktuell die Digitalisierung wecken Ängste vor Arbeitsplatzverlusten. Die Geschichte zeigt aber, dass diese Befürchtungen unberechtigt sind, denn wenn an einer Stelle Jobs wegfallen, so entstehen anderswo neue.